Es ist alles Gnade. Wir können nichts mehr tun. Gott befähigt uns, Seinen Willen zu tun, damit ER tatsächlich alle Ehre bekommt.

Ich liebe diese grundlegende, wichtige und tiefe Botschaft. Es macht frei von allem Leistungsdruck, verkrampften Gott gefallen wollen, Verdammnis, Stress und der Furcht nicht zu genügen. Alles von Gott!

Er ist unser Leben, unsere Kraft, unsere Heiligkeit. Kurz: Er Selbst ist unsere Befähigung dieses Leben eines Christen zu führen. Es ist ein mit Absicht menschlich unmögliches Leben, damit wir uns allein auf Gott – und somit auf Gnade – verlassen.

Nun, ich bin auch Pastor. Und ich liebe es zu sehen, wie Menschen über einen Zeitraum wachsen, stärker werden, Ängste überwinden, wirklich das Evangelium ergreifen und leben. Die Botschaft des Evangeliums der Gnade brachte Frucht. Trotzdem merkte ich nach einiger Zeit, in der die Gnadenbotschaft des Kreuzes schwer betont wurde, in einigen (meist jüngeren) Leuten eine Verwirrung. Und die sah ungefähr so aus, dass eine Art Lähmung eintrat, irgendetwas zu tun. Gewurzelt war das in einer Furcht, es aus eigener Kraft zu tun. Und genau an diesem Punkt möchte ich hier helfen und das Verbindungsstück aufzeigen, sodass Gnade weiter das bleibt, was sie wirklich ist. Nämlich die stärkste Kraft produktiv zu sein, ohne darunter kaputt zu gehen. Befähigung eben.

 

Gefühle

Oh wie liebe ich Gefühle! Welch ein göttliches Geschenk, fühlen zu können. Wunderschön. Dennoch sind Gefühle nicht unsere Leiter. Weder der Kopf, noch die Gefühle sind die leitende Instanz eines Christen. Der Heilige Geist ist es (siehe Römer 8, 14). Gefühle dürfen uns nicht leiten. Aber der, der uns leitet, den darf man fühlen.

Gnade, als befähigende Kraft, wird oft mit einem Gefühl verwechselt. Denn wenn Gnade mich befähigt und stark macht, sollte mich doch auch stark fühlen, oder? Jein.

Schauen wir uns mal ein geistliches Prinzip an, welches mit Gnade zu tun hat.

„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ Eph 2, 8-9

Klar sehen wir hier die Kraft der Gnade. Alles von Gott initiiert, damit der Mensch nicht sagen kann „Ich war’s und brauch dich nicht Gott.“. Gott gebührt die Ehre. Aber wir sehen hier einen Partner der Gnade, nämlich den Glauben. Anders ausgedrückt könnte man die Kraft der Gnade (Erlösung) nicht erfahren, es sei denn, man legte Glauben in dieses Geschenk. Das funktioniert nicht nur bei Erlösung so.

 

Überquerung des Jordan

(Lies Josua Kapitel 3)

Gehen wir mal zum Volk Israel, als sie den Jordan überqueren sollten. Der Fluss Jordan hatte zu der Zeit Hochwasser und war über die Ufer getreten (siehe Josua 3, 15). Gott hatte Israel versprochen sie rüber zu bringen in ihr verheißenes Land.

Nun stand Israel vor dem Fluss. Alles im Natürlichen sieht nach Hochwasser aus… Nichts bewegt sich. Fühlten sie in dem Moment die befähigende Kraft Gottes? Sie glaubten! Denn als die Priester mit der Bundeslade (im Neuen Bund bist du der Priester trägst die Gegenwart Gottes, die Bundeslade) einen Schritt aufs Wasser machten, setzte die Kraft der Gnade ein und das Wasser staute sich! Glaube aktivierte die reale Erfahrung der verheißenen Gnade.

 

Petrus auf dem See

(lies Matthäus 14, 22- 33)

Petrus wusste als ein Fischersmann, dass man mitten in der Nacht, übermüdet und überdreht von all den Erfahrungen und schlaflosen Nächten davor, bei Sturm, der selbst diesen erfahrenen Fischern Not bereitete, NICHT aus dem Bot geht und versucht auf Wasser zu laufen! Dumm! Lebensgefährlich!

Aber Petrus glaubte einer höheren Realität. Er glaubte Jesus. Also wagte er das Unmögliche. Die Bibel sagt es nicht, aber wie fühlte sich Petrus in dem Moment? Noch nie hat das jemand vor ihm gemacht. Keine Ratgeber, Lehrstunden, Bücher, Predigtreihen, Konferenzen und Gastredner zum Thema „Wie laufe ich auf dem Wasser“. Was er vorhatte, widerstrebte all seinem Wissen, alle seiner Erfahrung davor. Meinst du nicht, er war ein bisschen aufgeregt? Wahrscheinlich kämpfte er gegen Angst, Zweifel kamen in ihm hoch und sein Herz raste wie verrückt. Trotzdem tat er es. Er ging den Glaubensschritt. Und dann passierte das Unmögliche. Er ging auf dem Wasser, auf Jesus zu. Glaube setzte Gnade frei, das Unmögliche zu tun. Kindliches Vertrauen bereitete einen Weg für übernatürliche Befähigung.

 

Immer wieder

Und ob Die Jünger nun nach einer erfolglosen Nacht des Fischens das Netz auf Jesu Wort hin noch mal auf der anderen Seite auswarfen und massenhaft Fische fingen. Oder ob sie Kranke heilten, Dämonen austrieben und Essen übernatürlich vermehrten. Der aufmerksame Leser findet ihn überall: Den SCHRITT. Den Glaubensschritt, den man vielleicht fühlt, oft aber auch nicht und der die verheißene Gnade erfahrbar und real macht.

Kauft man damit die freie Gnade? Nein. Glauben ist kein Werk, auch wenn Glauben immer Werke hat. Glauben ist eine Sicht. Glauben ist Vertrauen. Vertrauen ist Beziehung. Beziehung ist Gottes höchster Wille. Letztendlich vertraut man der göttlichen Gnade. Doch ohne diesem Vertrauen bleibt die Gnade ein theoretisches Konstrukt, eine Lehrmeinung.

Erkennen wir das Bindeglied? Gott ist mein Leben. Alle meine Befähigung kommt von IHM. Ich gebe mich IHM ganz hin. Und wenn ich etwas als Sein Wille erkennen – ob in der Schrift und/ oder durch prophetische Bestätigung – bewege ich mich vertrauensvoll in diese Richtung und sehe Gottes Gnade in Aktion. So gibt es keine Angst mehr, ob ich es aus eigener Kraft mache. Sondern die Beziehung zu Gott (aus der Glaube wächst) lässt mich IHM mehr vertrauen als irdischen Umständen. Und Gottes Gnade macht das Unmögliche möglich.

Eigentlich ist das total leicht und hält uns davon ab, die Gnade zu einem abstrakten Etwas zu verdrehen, was ich irgendwie nicht greifen oder verstehen kann. Gnade ist Befähigung und Befähigung kommt, wenn du sie brauchst. Es hat erstmal nichts mit Gefühlen zu tun, auch wenn es dann, wenn unser Denken erneuert und das Übernatürliche für uns natürlicher geworden ist, auf jeden Fall fühlbar ist. Was für eine Freude!

Egal, in welchem Bereich, ob du ein Geschäft starten, für deinen kranken Arbeitskollegen beten, über der Frau an der Kasse prophezeien…, der Glaubensschritt ist nötig, damit die Gnade in Aktion treten kann.

Und wenn es nicht der richtige Zeitpunkt, die richtige Idee, oder einfach falsch war? Habe keine Angst vor Fehlern. „Deine Fehler sind in meinem Plan.“ empfand ich den Heiligen Geist mal vor Jahren zu mir sagen. Hat mich frei gesetzt! Ich frage nicht mehr: „Was, wenn es nicht klappt?“, sondern: „Was, wenn es klappt?“

Lass uns Dinge nicht zu sehr vergeistigen. Selbst der große Völkerapostel Paulus hatte nicht für alles, was er tat, ein klares Wort. Er kannte den grundlegenden Auftrag „Geht in alle Welt und verkündigt das Evangelium!“, also ging er. Nachdem er schon so einige Erfahrung in seinem Dienst gesammelt hatte, heißt es in Apostelgeschichte 16 Verse 6 und 7, dass der Heilige Geist ihn zwei Mal hinderte, weiter zu ziehen. Danach bekommt er dann einen spezifischen Auftrag nach Mazedonien. Paulus ging auf Grundlage von dem, was er wusste, im Glauben, um dann spezifisch der Gnade zu folgen, wie es ihm eben offenbar wurde.

 

Versagen

Als Petrus auf dem See ging, fand er für ein paar Momente zurück zur menschlichen Logik. Die Wellen, der Sturm, die Nacht… unmöglich!! Und er sank. Gnade kommt von dem, von dem wir Gnade um Gnade empfangen haben. Wer durch Glauben in der Gnade lebt, erwartet alles von Jesus. Und genau das ist Gnade. Alles von Jesus und Augen auf IHN, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Auf die Wellen im Natürlichen zu sehen ist gleichzusetzen mit dem Verlassen auf eigene Kraft, eigene Fähigkeiten, eigene Möglichkeiten, menschliche Absicherung. Was passiert dann? Die Kraft der Gnade als Befähigung zieht sich zurück. Warum? Weil eigene Kraft nicht übernatürlich wirksam werden kann. Es ist das alte Spiel Gesetz vs Gnade. Beides geht nie. Entweder Gnade, oder Gesetz. Entweder Geist, oder Fleisch.

Jemand sagte mal „Die Gnade bringt dich in einen Raum. Aber Charakter hält dich dort.“ Was heißt in dem Fall Charakter? Es heißt mein volles Vertrauen liegt weiter – auch nach „dem Schritt“ – weiter auf Jesus. Hier finden wir den uralten Trick wieder: Im Glauben anfangen (gleichzusetzen mit „im Geist“ oder „durch Gnade“) und im Fleisch (gleichzusetzen mit Gesetz, „eigene Kraft“ oder Selbstgerechtigkeit) weiter machen.

„Seid ihr so unverständig? Nachdem ihr im Geist angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleisch vollenden?“ Galater 3, 3

Und doch geht die Gnade Gottes noch weiter! Denn wer kam wohl und half Petrus raus, als er sank? Na klar, der Retter kam, um zu retten. Die Selbstgerechtigkeit liegt in der fehlenden Demut. Denn die würde keine Hilfe annehmen, sondern es selbst versuchen. Doch Petrus nahm willig Hilfe an.

Also, lieber im Glauben etwas wagen und versagen, als es nie zu versuchen und ein Leben lang mit „Was wäre wenn?“ rum zu laufen, während man die Verdammnisgedanken des Teufels abwehrt. Sei mutig! Papa Gott ist stolz auf deinen Versuch! Es im Glauben zu wagen ist für IHN so wertvoll wie ein in unseren Augen erfolgreiches Resultat.

 

Abschluss

Ich hoffe, ich konnte das Bindeglied herstellen. Gnade als Befähigung wird durch Glauben erfahrbar. Es ist nicht ein Gefühl, auf das wir warten. Wir sind keine Marionetten und warten, dass Gott uns morgens aus dem Bett und zur Arbeit trägt. Es ist eine Überzeugung, die wir suchen. Die Überzeugung, dass Gott mit uns ist. Und wenn die da ist, gehen wir Schritte. Und Gnade fängt an uns für das Unmögliche zu befähigen und wir merken: alles ist von Gott!

 

– Conrad Gille

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