„Du kannst eine andere Meinung zu haben, ohne dich zu ärgern.“

Ich weiß, es scheint oberflächlich betrachtet keine besondere Aussage zu sein. Doch das ist sie. Denk an Situationen, wo du anderer Meinung bist. Und dann check mal, ob du dich nicht über die Ignoranz des anderen, sein fehlendes Verständnis, oder einfach die in deinen Augen abwegige Erkenntnis aufregst…

Ja, es passiert uns ständig. Mit dem Ehepartner, in Kommentaren unter Facebookposts, auf der Arbeit, in der Politik, im Sport… wir nehmen Anstoß wegen einer anderen Meinung.

 

Ärger bedeutet nicht recht haben

Jesus hatte eine klare Meinung. Und doch nahm er nie Anstoß an denen, die Seiner Meinung widersprachen. Es war eher anders rum. Sie „ärgerten sich an ihm“ und Jesus sagte „Glücklich wer sich nicht an mir ärgert!“. Er korrigierte sie, erklärte Seinen Standpunkt, stand fest in Seiner Überzeugung… aber ER wurde nie ärgerlich (Manch einem kommt hier vielleicht die Vertreibung der Wechsler aus dem Tempel mit der Peitsche in den Sinn. Aber selbst das können wir nicht unter „Ärger“ verbuchen, wie wir ihn kennen. Ärger, Wut, Zornausbrüche… sind Werke des Fleisches z.B. 2. Kor 12, 20 oder Gal 5, 20. Und wer will dem absolut sündlosen Jesus Christus unterstellen, ER würde Werke des Fleisches vollbringen? Also muss Sein „Ärger“ anders gedeutet werden als das, was wir gemeinhin darunter verstehen.). Anders ausgedrückt: Er stolperte nicht an ihrer anderen Sicht, und ihre andere Sicht, welche durch Ärger forciert wurde (Unsicherheit/ Hilflosigkeit versucht durch Zorn und dergleichen andere einzuschüchtern, um „recht zu haben“.), konnte ihn auch nicht manipulieren. Und Jesus ist unser Vorbild. Wir sind berufen so zu sein wie Er. Frei von jeglicher Form des Anstoßes.

Wir denken hin und wieder, dass unser Anstoß, unser Ärger, uns recht gibt. Nun, wir mögen vielleicht sogar recht haben, aber die Anwesenheit von Ärger offenbart einen veränderungsbedürftigen Bereich in uns. Wir wandeln in Lieblosigkeit!

„Sie (die Liebe) lässt sich nicht reizen (oder ärgern).“1. Korinther 13, 5

Wow! Denk mal drüber nach. Uns wird hier ein Leben angeboten, das frei von Ärger, Gereiztheit, sich angegriffen und ungerecht behandelt fühlen,… ist. Was für eine Freiheit! Und es ist deins! Wird Gott sauer, zornig, gereizt? Es gibt Verse, die das so scheinen lassen. Aber ohne jetzt in dieses Thema einzusteigen, muss uns, wie vorher schon beschrieben, klar sein, dass es sich nicht um ein Werk des Fleisches handeln kann. Es sollte uns sehr klar sein, dass Gott keine Werke des Fleisches vollbringt. Also selbst wenn die Bibel vom Zorn Gottes spricht, können wir es nicht als den menschlichen Zorn verstehen, den wir kennen. Es ist kein Ausrasten, außer Kontrolle geraten und abdrehen. Die Frucht des Geistes ist unter anderem Selbstkontrolle. Sollte die Gott nicht haben? Klar hat ER die! Sie kommt ja von Ihm.

Gott ist Liebe. Liebe stößt sich nicht. Dabei ist sie aber nicht lau, lasch, oder ohne eine Meinung. Nein. Aber sie kann ihre Meinung kommunizieren, ohne lieblos zu werden. Sie kann mitteilen, was sie denkt, ohne durch Aggression und Ärger die eigene Hilflosigkeit zu verbergen. Wäre das nicht Freiheit?

 

Ärger verblendet das Herz Gottes

Nehmen wir mal ein Beispiel aus den momentanen Weltgeschehnissen. Wir sehen und hören von Gräueltaten einer Gruppe, die sich Islamischer Staat nennt. Es ist barbarisch und unfassbar grausam, es berührt und frustriert uns. Und, es kann uns sauer machen. Sauer und verärgert. Frustriert. Und plötzlich, ohne es zu merken, rechtfertigen wir unsere Fehlhaltung mit menschlicher Gerechtigkeit und dem Sinnen nach Vergeltung. Doch ist das christusähnlich? Nein! Und ich beweise es an der Frucht.

Denn wenn wir dieses Denken zulassen, verlieren wir Gottes Sicht für diese Leute (oder Situationen generell). Ärger verblendet uns für das Herz Gottes. Unsere Herzen werden hart und statt im Gebet für sie zu weinen oder anderweitig zu helfen, fühlen wir uns gerechtfertigt, wenn Bomben auf sie fallen und sie zerstören. Nun, ich wollte hier nicht über diesen Konflikt schreiben oder politische Argumentation vorbringen, sondern aufzeigen, wie Anstoß und Ärger uns blockieren und für den liebevollen, doch klaren Fluss des Heiligen Geistes versperren.

Lese ich also einen Facebookpost, der mich anstößt und kommentiere verärgert darunter, gebe ich mit großer Sicherheit eine Fehlrepräsentation unseres Papas im Himmel ab. Ich reagiere nur. Statt aus Liebe und in Liebe einen klaren Standpunkt zu vertreten, lasse ich Frust und Ärger sichtbar werden. Das blockiert weiteren Austausch. Es fließt Unehre und damit wird Fruchtbarkeit verhindert. Denn es ist nicht schlimm, eine andere Meinung zu haben. Es ist schlimm, wenn ich diese mit Ärger kundtun muss. Alles, was nicht aus Liebe ist, ist nichts wert, heißt es deutlich in 1. Korinther 13.

 

Gottes Herz

Mose sollte in 4. Mose 20 zum Felsen reden, um Wasser für das Volk zu bekommen. Doch Mose hatte sein Ärgerproblem nicht im Griff. Das Volk, welches schon so einige schlechte Entscheidungen getroffen hatte, hatte seinen Ärger in Frustration transformiert. Er war frustriert mit den Menschen, die er leiten sollte. Statt wie aufgetragen zum Fels zu sprechen, schlug er, wie beim ersten Mal, auf den Felsen, während er seinen Frust über das Volk, das er leitete, abließ. Wasser kam trotzdem. Aber Mose kostete es das verheißene Land. Jedenfalls in diesem Leben.

War das Volk halsstarrig? Hatte Mose nicht Recht? Beides ja. Aber das Herz Gottes tickte trotzdem anders. Und somit wurde durch eine falsche Haltung das Recht zu Unrecht. Gottes Güte ließ sich trotzdem nicht aufhalten und Mose sollte sehr viel später zusammen mit Elia auch noch mal das verheißene Land auf Erden betreten. Gott ist gut. Dennoch bleibt die Situation als eine Mahnung durch alle Generationen.

 

Nicht nur eine Diagnose

Nun, ich verfolge natürlich ein Ziel mit der Bloßstellung dieser Fehlhaltung. Und es soll sicher nicht nur bei der Diagnose bleiben, sondern auch zur Medizin kommen.
Du, als glaubender Christ, bist aus Liebe neu geboren worden. Deine neue Identität ist Liebe. Das Leben, welches Jesus vorgelebt hat: du kannst es durch die Gnade auch leben! Selbst wenn Jesus zurechtwies oder in menschlichen Augen sogar schimpfte, Er machte nichts ohne Liebe, denn Er kann nichts außerhalb Seines Wesens tun. Er war nie zu verärgert, um klar zu sehen! Selbst als Er die Pharisäer als Otternbrut bezeichnete, selbst, als Er zu den Jüngern „Ihr Kleingläubigen, wie lange soll ich noch bei euch sein?“ sagte. Sogar, als Er zu Petrus „Tritt hinter mich, Satan.“ meinte… NIE war es verärgert, so wie wir Ärger kennen gelernt haben. Liebe kann strenge Dinge sagen. Aber ihr Motiv ist immer Heilung, immer das Beste, immer Schutz, immer Wiederherstellung, immer Freiheit.

Wenn Jesus verärgert über uns Menschen gewesen wäre, wäre Er nie ans Kreuz gegangen. Es hätte sich nicht gelohnt. Warum für ein Haufen Lappen sterben, die es eh immer nur versauen? Doch Jesus zeigte die stärkste Liebe, die möglich ist. Er ließ sich nicht verärgern, anstoßen oder von seinem festen Glauben an Sein Werk und an uns abhalten! Glaube ist durch Liebe wirksam.

Und diese Liebe trieb Ihn zum Äußersten.

Nach Römer 5 Vers 5 ist diese Liebe in dein Herz ausgegossen. Wenn du das nächste Mal einer Situation begegnest und du fühlst diesen Ärger in dir aufsteigen, dann mach erst mal Stopp. Mach nicht weiter. Reagiere nicht einfach nur. Du hast den Heiligen Geist! Einen Geist der Selbstkontrolle. Du musst nicht so reagieren. Frag Jesus, warum du dich eigentlich so ärgerst. Warum ist der bestimmte Text, die Email, der Post, die Aussage, das Gespräch, das Verhalten… so anstößig, so nervend für dich? Sollte es wirklich die Kraft haben, dich aus der Liebe zu ziehen?

Wenn wir den Heiligen Geist ran lassen, entdecken wir, dass unser Ärger meist von Lügen, enttäuschten Erwartungen, gefühlter Hilflosigkeit oder fehlender Hoffnung stammt. Dann gib Jesus die Situation ab und bitte Ihn, Seine Liebe mehr zu offenbaren. Geh ins Versteck (allein sein mit Ihm) mit Ihm und sag Ihm, dass du lieben willst wie Er. Denn du kannst! Es ist in dir. ER ist in dir! Du wurdest sogar dafür geboren!

Und jetzt kannst du deine Meinung auch kundtun. Ohne Ärger. Nun kann man sich austauschen.

Und vielleicht findest du raus, dass das, was dich so gestoßen hat, eigentlich gut für dich war und dich in mehr Freiheit geführt hat. Denn wenn wir demütig realisieren, dass mein Ärger Bedarf an persönlicher Veränderung signalisiert, kann Veränderung auch kommen. Du konntest etwas lernen und bist weiter als vorher. Wir wollen ja wachsen und das heißt auch, dass wir dazulernen und Meinungen sich ändern können.

Vielleicht findest du aber auch raus, dass du weiterhin deinen Standpunkt bewahrst, aber hast dabei nicht massenhaft Energie, Freude und Wohlbefinden durch Ärger verloren und hast Beziehung bewahrt, weil du in der Liebe geblieben bist. Auch bist du offen für Gebet für die Person oder Situation geblieben, in die nun Gottes Perspektive und Liebe durch dein Gebet vom Herzen des Vaters fließen kann.

Du kannst eine andere Meinung haben, ohne dich zu ärgern. Es geht und bedeutet Freiheit und Leben.

– Conrad Gille

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